Programme zur gemeinsamen Nutzung von Fahrrädern sind auf dem Vormarsch, doch das Geschlechtergefälle bleibt bestehen

Es ist kein Geheimnis, dass es in den nordamerikanischen Städten ein erhebliches geschlechtsspezifisches Gefälle beim Radfahren gibt. Laut der American Community Survey machen Frauen weniger als ein Drittel (28 %) der Pendler aus, die in den Vereinigten Staaten regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Das Fehlen einer sicheren Fahrradinfrastruktur, Betreuungspflichten und Belästigungen auf der Straße sind nur einige der Hindernisse, die häufig als Grund dafür angeführt werden, dass Frauen nicht so viel mit dem Fahrrad fahren wie Männer.

Einführung von Bike-Sharing

Bike-Sharing-Programme verbessern den Zugang zu Fahrrädern, indem sie diese in der ganzen Stadt zum Verleih bereitstellen. Als das Bike-Sharing zum ersten Mal eingeführt wurde, bestand die Hoffnung, dass es dazu beitragen würde, die Kluft zwischen den Geschlechtern bei der Nutzung von Fahrrädern zu verringern. Da Frauen seltener als Männer Zugang zu einem Fahrrad haben, liegt die Vermutung nahe, dass ein verbesserter Zugang zu Fahrrädern in einer Stadt von Vorteil sein könnte. Einige Forscher sind auch der Meinung, dass Fahrradmitbenutzung dazu beitragen könnte, das Image des Radfahrens zu normalisieren. In London, England, trugen die Nutzer von Bike-Sharing-Angeboten beispielsweise häufiger Alltagskleidung (im Gegensatz zu spezieller Sportkleidung) als Radfahrer auf ihren eigenen Fahrrädern, was vielleicht den Eindruck verringert, dass Radfahren nur etwas für sportliche Menschen ist. Es gab gute Gründe für die Annahme, dass Bike-Sharing ein Schritt in die richtige Richtung sein könnte. Erste Umfragen unter den Mitgliedern von Bike-Sharing zeigten, dass Frauen einen relativ hohen Anteil an der Mitgliederbasis ausmachen. Eine Studie aus dem Jahr 2013 in Washington, D.C., ergab, dass 45 Prozent der Bike-Sharing-Mitglieder Frauen waren - höher als die Gesamtbeteiligung von Frauen am Radverkehr in der Region, die auf 35 Prozent geschätzt wurde. Die Mitgliedschaft in einem Bike-Sharing-Programm bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass man es auch nutzt. Mehrere Bike-Sharing-Programme haben grundlegende demografische Daten in ihre öffentlich zugänglichen Fahrdaten aufgenommen. Die Untersuchung dieser Daten ermöglichte es unserer Forschungsgruppe, die geschlechtsspezifische Verteilung der Fahrten mit Bike-Sharing zu quantifizieren und zu beurteilen, ob sich die Kluft tatsächlich verringert. Wir sind Gesundheits- und Verkehrsforscher von der Simon Fraser University aus. In unserer Studie haben wir 77 Millionen Bike-Share-Fahrten von 2014 bis 2018 für drei der größten öffentlichen Bike-Share-Programme in den USA analysiert: Bluebikes (Boston), Citi Bike (New York City) und Divvy Bikes (Chicago).

Verringerung der geschlechtsspezifischen Unterschiede

Unsere Analyse ergab, dass Frauen insgesamt nur ein Viertel der Fahrten mit dem Bike-Sharing machen. Und zu unserer Überraschung gab es bei den drei Programmen oder im Jahresvergleich kaum Unterschiede bei den Geschlechterverhältnissen. Beim Citi Bike-Programm gab es eine gewisse Bewegung hin zu einer gleichberechtigten Nutzung durch Männer und Frauen, wobei der Anteil der von Frauen durchgeführten Fahrten von 23 Prozent im Jahr 2014 auf 26 Prozent im Jahr 2018 stieg. Bei den anderen beiden Programmen schwankte der Anteil der Fahrten, die von Frauen unternommen wurden, über alle Jahre hinweg um die 25 Prozent.
Ein genauerer Blick auf die Fahrten mit dem Bike-Sharing nach Alter zeigt, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei älteren Bike-Sharing-Nutzern generell größer sind. Auf Frauen entfielen mehr als 27 Prozent der Fahrten von Nutzern unter 35 Jahren, aber weniger als 20 Prozent bei den Nutzern über 65 Jahren und älter. Am auffälligsten war dies bei den Nutzern von Bluebikes in der ältesten Altersgruppe, wo Frauen nur 10 % aller Fahrten unternahmen. Noch besorgniserregender ist, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Nutzung von Bike-Sharing möglicherweise noch größer sind als die geschlechtsspezifischen Unterschiede beim Fahrradpendeln insgesamt. In den Gebieten, in denen diese Programme angeboten werden, machen Frauen 28 bis 31 Prozent der Pendler aus, die regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, aber wiederum nur ein Viertel der Fahrten mit Bike-Sharing.

Verbleibende Hindernisse

There are many possible explanations. First and foremost: in general, barriers to women cycling, such as safety concerns from riding in traffic, also apply to decisions to use bike share. An analysis of Citi Bike stations showed there were areas where women were much less likely to start trips. Stations in the busy parts of Manhattan were predominantly used by men, whereas women were more likely to use stations in the quieter residential neighbourhoods in Brooklyn. Stations with less use by women may be areas where cities might consider building safer cycling infrastructure. Another potential reason for the gender gap is that women are more likely to trip-chain, that is to make multiple stops in a single outing. On average, women still have more household responsibilities, picking up kids from school or getting groceries on the way home from work. And bike share programs are not generally set up to travel with children or groceries. Needless to say, bike sharing programs, on their own, clearly aren’t the solution to solving the cycling gender gap in North American cities. Multiple factors need to change if we want to get more women cycling, including high-quality bike infrastructure and the ability to travel by bike easily and safely with children. < Danke fürs Lesen! Wir können Ihnen die Geschichten von The Conversation jeden Tag in einer informativen E-Mail zusenden. Melden Sie sich noch heute an. >Die Konversation Kate Hosford, PhD-Kandidatin, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Simon Fraser UniversitätMeghan Winters, Außerordentliche Professorin an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Simon Fraser Universitätund Stephanie Sersli, Doktorandin, Simon Fraser Universität Dieser Artikel wurde von The Conversation unter einer Creative-Commons-Lizenz neu veröffentlicht. Lesen Sie die Originalartikel.